NL 001-010_002

Source: Alfred Wegener, Tagebücher, June 1912 – July 1913. DMA NL 001/010.

[002] daß wir nun unser Winter-Mauseloch verlassen und glücklicheren Gefilden zusteuern. Es ist merkwürdig, aber ich glaube, je primitiver man lebt, um so mehr liebt man sein Heim. Welche Seelenschmerzen kostete es gar auf einer Schlittenreise, einen alten, ausgedienten Kamiker fortzuwerfen! – Die Bahn war durch den massenhaft gefallenen Neuschnee sehr verschlechtert. Wir brauchten 15 ½ Stunden (Pause eingerechnet), um unseren Zeltplatz auf dem Borgjökel zu erreichen, und waren totmüde, als wir ankamen. Das Wetter war trübe, und zum Schluß hatten wir ziemlich starkes Schneetreiben gerade von vorn. Auch heut, wo wir die verhältnismäßig kurze Strecke (nur ca. 27 km) zum Farimagsdal zurückgelegt haben, herrschte meist Schneetreiben. Die hiesige Natur, die sich von Beginn der Expedition an ungnädig gezeigt hat, bleibt ihrem

[002] that we have now left our winter mousehole, and are now heading towards happier realms. It’s strange, but I think the more primitively one lives, the more one loves one’s home. How painful it was to throw away an old, worn out kamiker on the sled ride. – Masses of freshly fallen snow considerably worsened the quality of the road. It took us 15 ½ hours (including breaks) to reach our camp on the Borgjökel, and when we arrived, we were dead tired. The weather was dismal, and at the end blowing snow came at us head-on and quite strongly. Today, too, blowing snow prevailed while we covered the relatively short stretch (only about 27 km) to Farimagsdal. Nature, which has been merciless since we started the expedition, has remained

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