NL001-004_043

Source: Alfred Wegener, Tagebücher, June 1906 – August 1908. DMA NL 001/004.

[043] glaube, es ist nicht nur ein subjektiver Eindruck, hervorgerufen durch Energiemangel, sondern die Schwierigkeiten sind rein objektiv genommen ganz außerordentliche, zum Teil allerdings hervorgerufen durch allzu primitive Ausrüstung. Ein Drachenhaus würde vieles ändern, ebenso eine Einrichtung zum Einhängen der Drachen. Hätte ich einen interessierten Gehülfen, wie Mundt, hier, so wäre ich sicher, daß er diese Kleinigkeiten, deren Summe eine so unüberwindliche Schwierigkeit ausmacht, in seiner freien Zeit ordnete: er würde vielleicht für eine gute Laterne sorgen, u.s.w. [Einzelheiten über diesen Drachenversuch siehe im Journal].
Mit dem luftelektrischen Registrierapparat bin ich nun glücklich auch auf den Hund gekommen. Die eine der beiden Batterien ist verdorben, die andere kann ich unmöglich dazu verwenden, da ich sonst kein Mittel dazu habe, meine Elektroskope zu aichen. Ich rechne, daß ich mit dem Erschienen von Tageslicht wieder soviel Zeit und Kraft finde, mit Messungen des Potentialgefälles und der Leitfähigkeit im Freien zu beginnen. Wollte ich jetzt damit beginnen, so bin ich überzeugt, daß die Instrumente dabei verdorben werden. Ich kann daher nicht vor nächstem Herbst

[043] believe that it is not only a subjective impression resulting from a lack of energy, but that the difficulties are objectively very extreme, although partly due to the primitive equipment with which we are forced to work. A kite shed would make a big difference, as would a device for hanging up the kites. If I had an interested assistant, such as Mundt here, I am sure that in his free time he would take care of all these little things, which together create insurmountable difficulties; he would perhaps ensure that we had a good lamp etc. [see journal for details of this kite attempt].
My efforts with the atmospheric electricity recording device have now also gone to the dogs. One of the two batteries is ruined, the other I cannot possibly use for that, since I have no other way of calibrating my electroscope. I am hoping that once the daylight reappears, I will find enough time and energy to begin my measurements of the potential gradient and the conductivity outside. Although I wanted to begin with it now, I am convinced that I would ruin my instruments in doing so. I can thus not even consider activating the

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