NL 001-010_136

Source: Alfred Wegener, Tagebücher, June 1912 – July 1913. DMA NL 001/010.

[136] 4. Juli [1913] abends. Larsen und ich sind soeben vom Depot zurückgekehrt, während Koch und Vigfus zum Laxe-Elv weitergegangen sind und erst morgen wieder zu uns stoßen werden. Bei unserer Rückkehr zum Zelt fanden wir Grauni sterbend vor und haben ihn erschossen. Das arme Tier! Nun mußte es eine Meile vom Depot und vom Lande, wo Gras in Hülle und Fülle wächst, das Leben lassen! – aber nun der Reihe nach. Der „Übergang über die Beresina“ ging in den ersten Morgenstunden des Tages ziemlich leicht von statten. Durch Fallen des Wassers war die Breite des Baches an einer Stelle so weit eingeschrumpft, daß unser Schlitten hinüberreichte und als Brücke benutzt werden konnte. Die Gepäckstücke wurden dann einzeln am Tau hinüberbugsiert, Gloë wurde hinübergeworfen, und Grauni, am Kopf und Schwanz mit einem Seil gehalten, hindurchgezerrt. Natürlich fiel er und wurde also ganz naß. Um ihn nicht allzu sehr frieren zu lassen, ging Koch dann mit ihm voraus, während wir erst den Schlitten wieder be-

[136] 4 July [1913], evening. At seven, Larsen and I just have returned from the depot, while Koch and Vigfus went on to the Laxe-Elv. We will see them again tomorrow. On our way back to the tent, we discovered Grauni lying on the ground, dying, and shot him. The poor animal! And he died only a mile away from the depot and a place where grass grows in abundance! – But one thing at a time. In the early morning, the “journey across the Beresina” was fairly easy. Because the water level had dropped, the stream was so narrow that we were able to use our sled as a bridge. Pieces of baggage were then towed across the river one by one on a rope, Gloë was thrown across, and Grauni, tied up at the head and the tail, was dragged across. Of course he fell and got wet. So that he didn’t have to freeze too long, Koch went ahead with him while we repacked the sled.

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