NL 001-010_162

Source: Alfred Wegener, Tagebücher, June 1912 – July 1913. DMA NL 001/010.

[162] gannen wir den Aufstieg. Bald zeigte sich, daß wir es nicht mit einem Plateau, sondern einer komplizierten Berglandschaft zu tun hatten; es ging bergauf und bergab, immer im strömenden Regen. Hin und wieder legten wir uns unter einen Stein, der Schutz gegen denn Regen bot, aber bei unseren durchnäßten Sachen trieb uns die Kälte bald weiter. Da von der Sonne keine Spur zu sehen war, war es sehr schwierig, die Himmelsrichtung festzuhalten, und als wir schließlich vor uns einen Fjordarm sahen, blieb nichts weiter übrig, als nahe heranzugehen, um ihn an seiner Form mit Hilfe der Karte zu erkennen. Dies letztere gelang indessen nicht, – wie wir später einsahen, aus dem Grunde, weil dieser Fjord auf der Karte überhaupt fehlt. – Da blieb nichts weiter übrig, als abzusteigen und der leider hier sehr buchtenreichen Küste zu folgen, zumal der Nebel auf der Höhe immer mehr zunahm und jede Möglichkeit

[162] began our ascent. Soon it was apparent that we weren’t dealing with a plateau, but rather with a complicated mountain landscape: it went up, then down, always in pouring rain. Now and then, we lay down under a rock that protected us from the rain, but with our soaked-through things, the cold soon drove us onwards. Since there was no trace of the sun, it was difficult to determine in what direction we were going, and as we finally found ourselves standing before an arm of the fjord, we had no choice but to get closer and hope to determine where we were based on its shape and our map. This did not work—as we realized later, due to the fact that this fjord was not even shown the map. – We had no choice but to descend and follow the unfortunately very jagged coast, since the fog in the mountains continued to increase, preventing any possibility

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