NL 001-010_163

Source: Alfred Wegener, Tagebücher, June 1912 – July 1913. DMA NL 001/010.

[163] der Orientierung dort benahm. Lange Zeit gingen wir so am Ufer entlang, ohne zu wissen, wo wir waren. Schließlich gelang es Koch zu erkennen, daß wir am Oberabhange des 500m-Berges waren, und gleichzeitig trat vor uns der Berg wieder mit unpassierbaren steilen Abhängen ans Meer heran. Da beschlossen wir trotz des Nebels, der alle Gipfel verhüllte, die kleine hallenförmige Halbinsel zu überqueren und quer über den 500m-Berg hinweg nach W fortzusetzen. Wir begannen den Aufstieg, aber bald zeigte sich, daß unsere Kräfte erschöpft waren. Wir konnten das beschwerliche Bergsteigen nicht mehr vertragen; unsre Gesichtsfarbe wurde bleicher und bleicher und bald mußte Vigfus erklären, daß er nicht weiter konnte; er war einer Ohnmacht nahe. Wir mußten etwa auf halber Höhe Halt machen, nachdem wir alle uns mit Kampfertropfen gestärkt hatten, und mit einiger Mühe gelang es schließlich, etwas Wasser zu wärmen, in dem wir unsere kondensierte Milch auflösten. Hier

[163] of orienting ourselves. For a long time, we walked along the shore without knowing where we actually were. Finally, Koch was able to determine that we were on the upper slope of the 500 m mountain. At the same time, the mountain rose up before us with impassably steep slopes down to the ocean. Despite the fog, which was covering all peaks, we decided to cross the hall-shaped peninsula and continue W across the 500 m mountain. We began the climb, but soon it became clear that we had exhausted all our strength. We could not handle any more of this arduous climbing; our faces became paler and paler, and soon Vigfus had to stop—he was on the verge of fainting. We had to stop halfway up, after we had all boosted our strength with camphor drops, and with some effort, we managed to heat up some water, into which we dissolved our condensed milk.

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