NL 001-010_167

Source: Alfred Wegener, Tagebücher, June 1912 – July 1913. DMA NL 001/010.

[167] schlachteten Gloë. Seit 37 Stunden hatten wir nichts gegessen; es war die letzte Hoffnung, die uns blieb, daß eine kräftige Mahlzeit uns eine Fortsetzung unseres Marsches ermöglichen würde. Wir kochten fast die Hälfte des Fleisches und waren gerade dabei, die Portion zu verteilen, als ich unter uns im Fjord, der gerade durch den Nebel nicht verhüllt war, ein Segelboot bemerkte. Die Entfernung war ziemlich groß, und ich hätte es für eine Eisscholle gehalten, wenn nicht so schnelle Bewegungen mich stutzig gemacht hätten; ein Blick durch das Fernrohr belehrte mich bald, daß es ein Boot war, und sofort begannen wir, durch Rufen, Schießen und Schwenken des Schlittensegels uns bemerklich zu machen. Wie wir später erfuhren, wurde nun das Rufen und Schießen gehört, während man uns mit dem Auge nicht wahrnehmen konnte. Zu unserer Freude wendete das Boot und steuerte auf unser Ufer zu. Koch und ich begannen sofort

[167] and slaughtered Gloë. We hadn’t eaten anything for 37 hours, and our last hope was that a hearty meal would make us strong enough to continue. We cooked almost half of the meat, and were in the process of dividing it up when we noticed a sailboat in the fjord, which was not covered by fog at the moment. It was pretty far away, and I would have thought it was an ice floe if I hadn’t grown suspicious of its quick movements. A quick glance through the telescope cleared things up, and we immediately began yelling, shooting, and waving the flag, trying to get it to notice us. Later, we learned that they had heard our yelling and shooting, but had not been able to see us properly. To our delight, it turned towards our shore. Koch and I began climbing down immediately,

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